Bluthochdruck – Hypertonie
Bluthochdruck – Hypertonie untersuchen und behandeln
Ein optimaler Blutdruck liegt unter 125/80. Schon gering erhöhte systolische und diastolische Blutdruckwerte führen langfristig zu Gefäßschäden. Die Annahme, dass der Blutdruck mit dem Alter ansteigt, hat sich als irreführend herausgestellt. Auch leichte Blutdruckerhöhungen über viele Jahre können zu Schäden von Augen, Herz, Nieren und zu Schlaganfällen führen. Als optimaler Blutdruck werden Werte unter 125/80 angesehen.
Eine Abklärung und eine Behandlung eines erhöhten Blutdruckes ist heutzutage selbstverständlich. Leider wird dieser „schleichende Killer“ häufig weder vom Arzt noch vom Patienten als ernste Gefahr erkannt.
Liegen Herzerkrankungen vor, liegt der optimale Blutdruck bei 135/85. Häufig muss eine Langzeitblutdruckmessung erfolgen, um den wirklichen durchschnittlichen Blutdruckwert zu finden.
Diagnostik
An erster Stelle steht die ausreichende Diagnostik der Ursache für den Bluthochdruck, da sich bei bis zu 20% der Patienten Ursachen für den Bluthochdruck finden lassen. Dies gilt umso mehr bei Menschen unter 50 Jahren oder wenn er relativ plötzlich auftritt.
Hier wird zu Beginn der Erkrankung eine besondere Abklärung der Ursache empfohlen.
Die Diagnostik begint mit der exakten Diagnosestellung einer Hypertonie (Messungen in Ruhe, ggf. auch mit der 24-Stunden-Blutdruck-Langzeitmessung). Kommt es nachts nicht zu einer normalen Blutdrucksenkung um ca. 20%, dann spricht dies für eine verdeckte Krankheit, welche als Folge zu einem erhöhten Blutdruck führt. Diese Krankheiten (z.B. Schlafapnoe, Hormonstörungen) sollten identifiziert werden, damit sich der Blutdruck wieder bessern kann, ohne dass unnötige Medikamente geschluckt werden.
Untersucht werden sollte der Urin (?Nierenschäden), Hormone im Urin (hormonelle Ursachen des Blutdrucks), das TSH (Schilddrüsensteuerung). Daneben spielen auch andere Hormone im Blut (z.B. Cortisol, Renin, Aldosteron usw.) eine Rolle. Wir führen die Nierensonographie durch, die Hinweise über die Nierendurchblutung gibt, und veranlassen eine Untersuchung der Atmung nachts, hier sind zwischenzeitlich unbemerkte Atempausen, die auch mit Schnarchgeräuschen einhergehen können, ein wichtiges Symptom (Schlafapnoe, SBAS-Schlaf bezogene Atemstörungen?).
Kann man eine behandelbare Blutdruckursache ausfindig machen, so sollte diese behoben werden.
Therapie
Medikamente
In der Therapie werden heute häufiger Medikamenten in Kombinationen verwendet. Benutzt man nur kleinere Dosen, sind Nebenwirkungen seltener. Die Auswahl der Medikamente richtet sich nach den Begleiterkrankungen: z.B. ß-Blocker sind gut bei Koronarer Herzerkrankung, ACE-Hemmer bei Diabetes, AT1-Blocker bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmern.
Bestehen keine Begleiterkrankungen kann frei ausgewählt werden. Da es viele verschiedene Wirkmechanismen und Präparate gibt, hat man eine gute Auswahl. Bein Unverträglichkeiten eines Präparates
kann man auf eine andere Wirkstoffgruppe wechseln.
Die genaue Kenntnis von Wirkung und Nebenwirkungen der Präparate hilft bei der Entscheidung über die optimale Therapie.